Vorsorge & Sparen

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Was ist die Vorsorge und warum ist sie wichtig für mich?

Das Schweizer Vorsorgesystem ist auf einem 3-Säulen-Prinzip aufgebaut. 

1️⃣. Säule 
Die staatliche Vorsorge (AHV, IV, EO)

2️⃣. Säule
Die berufliche Vorsorge (BVG, UVG)

3️⃣. Säule 
Die private Vorsorge (3a, 3b)

Ab dem 1. Januar des Jahres, in dem du 18 wirst, bist auch du Teil des Vorsorgesystems und leistest deinen Beitrag innerhalb der staatlichen Vorsorge, sofern du dann schon arbeitstätig bist. Ab diesem Jahr werden die offiziellen Abzüge für die Sozialversicherung in Abzug gebracht (1. Säule). Ab dem 1. Januar des Jahres, in dem du 25 wirst, bist du dann Teil der nächsten Stufe des Vorsorgesystems, der beruflichen Vorsorge (2. Säule). Bei der beruflichen Vorsorge (BVG) werden dir Beiträge, die sich in der Regel an deinem Einkommen (min. CHF 21'510 pro Jahr) und Alter bemessen, in Abzug gebracht. Die Säulen 1+2 sind die obligatorischen Teile des Vorsorgesystems. Und dann gibt es noch die private Vorsorge (3. Säule). Diese ist freiwillig und dient der Schliessung von Vorsorgelücken der ersten beiden Säulen. 

Aber warum ist die private Vorsorge so wichtig? Ich habe ja die 1. und 2. Säule.


Irgendwann kommt der Tag, an dem du das verdiente Pensionsalter erreichst. Das bedeutet für dich, dass du von diesem Zeitpunkt an mit dem Geld aus der 1. und 2. Säule auskommen musst. Schon heute reichen die Beiträge, welche du ab der Pensionierung aus diesen beiden Säulen erhältst in der Regel nicht, um deinen heutigen Lebensstandard zu halten. Die private Vorsorge (3. Säule) ist also da, um genau diese Lücke zu schliessen. Darum ist die private Vorsorge für dich heute wichtiger als jemals zuvor. Je früher du damit beginnst, das kannst du schon ab 18, in die private Vorsorge einzuzahlen, desto grösser wird dein angesparter Betrag zum Zeitpunkt der Pensionierung sein. Dein älteres ich wird es dir in der Zukunft danken, dass du so früh mit damit angefangen hast.

Warum reicht das Geld aus der 1. und 2. Säule nicht für meine Altersvorsorge?

Das bewährte Schweizer Vorsorgesystem wird durch mehrere grosse Herausforderungen konfrontiert. Da wäre zum einen die steigende Lebenserwartung der Menschen, den dadurch müssen wir alle im Pensionsalter länger mit den Beiträgen aus der 1. und 2. Säule leben können. Hinzu kommt, dass in den letzten 65 Jahren die durchschnittliche Anzahl Kinder von 2.3 auf 1.48 gesunken ist (Angaben gemäss Bundesamt für Statistik). Somit müssen weniger Arbeitnehmer für mehr pensionierte Personen aufkommen und dann auch noch länger. Das bringt das obligatorische Vorsorgesystem an seine finanziellen Grenzen. Erschwerend kommt hinzu, dass das wirtschaftliche Umfeld mit Negativzinsen und kaum Renditen für sichere Anlagen es den Pensionskassen erschwert die Gelder vor der jährlichen Inflation zu schützen, geschweige den die Pensionskassengelder zu vermehren. 

Zusammengefasst bedeutet das für dich, dass du dich so früh wie möglich mit deiner persönlichen Vorsorge auseinandersetzen solltest, um im Alter deinen gewohnten Lebensstandard weiter beizubehalten und deine Zeit zu geniessen, nach deinem Arbeitsleben. Wer im Alter nicht am oder vom Existenzminimum leben will, muss also vorsorgen und sparen. Und das gilt für alle, ob Niedrig-, Normal- oder Grossverdiener. Wer früh und richtig vorsorgt, schafft es im Alter frei und unabhängig zu leben und sich seine Wünsche zu erfüllen.

Wie spare ich Geld fürs Alter an?

Um die obligatorische Vorsorge aus der 1. und 2. Säule musst du dich nicht selbst kümmern. Diese wird vom Staat sowie deinem Arbeitgeber koordiniert.

Bei der privaten Vorsorge, der 3. Säule, sieht es anders aus. Um diesen Teil der Vorsorge musst du dich selbst kümmern oder zumindest den ersten Schritt machen. Weil vorsorgen und sparen für das Alter, im Umfeld von Minuszinsen, eine schwierige Aufgabe ist, empfehlen wir dir, dass du dich am besten mit einem Finanzplaner oder einer Finanzplanerin zusammensetzt, um deine heutige finanzielle Situation zu überprüfen und einen persönlichen und auf dich zugeschnittenen Finanzplan auszuarbeiten. Dabei werden alle Lebensphasen und Zivilstandssituationen berücksichtigt. Zusätzlich können sie dich beraten, wie du aus deiner privaten Vorsorge steuerliche Vorteile ziehen kannst. Weiter kannst du auch besprechen, ob du später einmal ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchtest und welche Vorsorgevariante sich dafür am besten eignet.

Wie viele Schweizer haben eine 3. Säule?

Gemäss den zuletzt durchgeführten Befragungen, leider ist das bereits eine Weile her (2018), haben ca. 48% der Schweizer eine aktive 3. Säule. Sie alle zahlen regelmässig in die 3. Säule ein, bevorzugt auf das klassische 3a Konto. Mit dem Alter steigt auch der Anteil der Schweizer, welche die 3. Säule für die private Vorsorge nutzen. Der Grossteil dieser 3a Sparer (65%) bevorzugen das konservative 3a-Konto bei einer Bank. Nur knapp ein Drittel nutzt die Anlagemöglichkeit mit 3a-Vorsorgefonds. Der häufigste Grund, weshalb jemand keine 3. Säule hat, liegt daran, dass sie zurzeit keine finanziellen Mittel haben, um Einzahlungen in die 3. Säule zu tätigen.

Wie viel muss ich sparen bis zur Rente?

Das hängt ganz von deinem Lebensstandard, deinen finanziellen Möglichkeiten und deinen Wünschen für das Alter ab. Da das so individuell wie jeder einzelne Mensch ist, können wir dir diese Antwort nicht geben. Unsere Expertinnen und Experten können dir dabei helfen diesen Betrag zu berechnen und die passende Lösung für dich zu finden.

💡qwickTipp

Eine Faustregel können wir dir allerdings mitgeben. Du solltest ungefähr 30% deines Bruttoeinkommens für deine Vorsorge aufwenden, damit du im Alter deinen Lebensstandard weiterhin halten kannst. Möchtest du dir hingegen noch weitere Träume und Wünsche erfüllen, darf es ruhig ein wenig mehr sein.